Charité-Ärzte widerlegen Ebola-Verdacht
Berlin ist gut auf Ebola vorbereitet, nicht nur in der Theorie, sondern allem Anschein nach auch in der Praxis. Am Dienstag gab es tatsächlich den ersten Ebola-Alarm in der Stadt, nachdem eine Frau im Jobcenter Pankow mit Ebola-ähnlichen Symptome wie Fieber und Schwindel zusammengebrochen war. Seither befindet sich die 30-Jährige, die sich zuvor in Afrika aufgehalten haben soll, auf einer Spezialstation der Charité am Campus Virchow-Klinikum. Dort hielt man eine Ebola-Infektion von Anfang an für unwahrscheinlich, unter anderem, weil sich die Patientin nach eigenen Angaben offenbar nicht in von Ebola betroffenen Gebieten aufgehalten hatte.
Ebola-Verdacht: Spezielle Bluttests brachten die Gewissheit
Letzte Gewissheit brachten schließlich die Ergebnisse der Bluttests eines Speziallabors. „Der Verdachtsfall auf Ebola in Berlin hat sich nicht bestätigt. Alle Tests zum Nachweis auf Ebola waren bei der heute in die Charité - Universitätsmedizin Berlin eingelieferten Patientin negativ“, teilte Charité-Sprecherin Manuela Zingl am Dienstagband mit. Inzwischen wird die Patientin an der Charité gegen eine andere Tropenkrankheit behandelt: Bereits kurz nach der Aufnahme auf der Infektionsstation hatten die Ärzte eine Malaria-Infektion diagnostiziert. »Der Patientin geht es den Umständen entsprechend gut", sagte Prof. Dr. Norbert Suttorp, Direktor der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie der Charité. Eine entsprechende Therapie habe man umgehend eingeleitet.
Czaja: Die Alarmkette hat funktioniert
Im Jobcenter Pankow herrschte unterdessen Ausnahmezustand. Dort war die Frau am Nachmittag zusammengebrochen, Amtsarzt und Feuerwehr wurden aufgrund des Ebola-Verdachts sofort informiert, Mundschutz für die Einsatzkräfte verteilt. Für rund zwei Stunden durfte niemand das Jobcenter verlassen.
Berlins Gesundheitssenator Mario Czaja lobte derweil den Ablauf und die Arbeit der Gesundheitsbehörden „Berlin ist gut vorbereitet“, sagt Czaja gestern. Alle Akteure des Öffentlichen Gesundheitsdienstes hätten nach dem berlinspezifischen Leitfaden gehandelt, wie bei Ausbrüchen von schweren Infektionskrankheiten vorzugehen sei. „Die Alarmkette hat funktioniert“, so der Senator.
Foto: Charité