Bluthochdruck-Mittel abends nehmen senkt Diabetes-2-Risiko
Dr. Ramón Hermida und Kollegen von der Universität von Vigo untersuchten dafür 2012 Bluthochdruck-Patienten ohne Diabetes, deren Durchschnittsalter 53 Jahre betrug. Die Patienten nahmen die Tagesdosis ihrer vorgeschriebenen Blutdrucksenker nach dem Aufwachen oder vor dem Schlafengehen ein.
Bei Nachuntersuchungen zeigte sich: In der Abendgruppe lag der Blutdruck in der Schlafphase niedriger, der nächtliche Blutdruckabfall fiel stärker aus als in der Morgen-Gruppe. Zu der Beginn der Studie lag der Anteil der „Non-Dipper“ in beiden Gruppe auf gleicher Höhe. Bei diesen Patienten funktioniert das natürliche, nächtliche Herunterregeln des Blutdrucks nicht mehr richtig. In der Folgeuntersuchung fanden sich in der Abend-Gruppe nur noch 32 Prozent „Non-Dipper“, in der Morgen-Gruppe hingegen 52 Prozent.
Bluthochdruck-Mittel abends: Diabetes-2-Risiko mehr als halbiert
Nach sechs Jahren hatten insgesamt 171 der Probanden einen Diabetes Typ 2 entwickelt. In der Abend-Gruppe war das Erkrankungs-Risiko aber um 57 Prozent geringer. Der Effekt war noch ausgeprägter, wenn die Patienten zur Blutdrucksenkung mit Angiotensin-Rezeptorblockern (ARB) (61 Prozent), ACE-Hemmern (69 Prozent) und Betablockern (65 Prozent behandelt wurden.
Diese Medikamente modulieren oder blockieren die Wirkung von Angiotensin II. Dieses Hormon ruft nicht nur eine Verengung der Blutgefäße und damit einen erhöhten Blutdruck hervor, sondern fördert auch die Glucosefreisetzung aus der Leber und vermindert die Insulinempfindlichkeit.
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Piotr Adamowicz