Berliner Krankenhaus und Schule kooperieren
Freitag, 25. Juli 2014
– Autor:
Cornelia Wanke
Als sechste Berliner Schule hat sich das Steglitzer Willi-Graf-Gymnasium um die Auszeichnung „MINT freundliche Schule“ beworben. Dieses Ziel unterstützt das benachbarte Krankenhaus Bethel Berlin mit einer aktiven und intensiven Kooperation für den interdisziplinären naturwissenschaftlichen Bereich.
Was arbeitet man eigentlich im Krankenhaus? Das sollen Schüler in Berlin lernen.
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Die BDA-/BDI-Initiative „MINT Zukunft schaffen“ unter Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem Nachwuchskräftemangel in den Qualifikationen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik aktiv zu begegnen.
Krankenhaus kann den Schülern breit gefächerte Lernwelten bieten
In den Auftaktveranstaltungen für die Eltern, Lehrer und Schüler (insbesondere Oberstufe) wurde schnell klar, welch breit gefächerte Lernwelten das Krankenhaus als kooperierendes Unternehmen bieten kann. Stephan Wegener, Hauptgeschäftsführer des Krankenhauses Bethel Berlin: „Neben den zu erwartenden humanbiologischen Themen können die jungen Erwachsenen physikalische Zusammenhänge mit der modernen Medizintechnik des Hauses erleben und chemische Themen mit Anästhesisten und Laboranten praktisch nachvollziehen. Auch auf unserer Baustelle zur erweiterten Intensivstation oder im hauseigenen Blockheizkraftwerk mit seiner umfangreichen Anlagentechnik werden abstrakte technische Unterrichtsinhalte anschaulich. Außerdem werden die Schüler sehen, dass auch die Pflegearbeit auf eine kontinuierliche naturwissenschaftliche Forschung angewiesen ist. Wir hoffen, dass wir mit unserem umfangreichen Know-How den Nachwuchs im Bezirk für die MINT-Fächer und vielleicht sogar eine entsprechende Ausbildung begeistern können.“
Krankenhaus ist keine reine Medizinwerkstatt – das sollen die Schüler lernen
Herzstück der Zusammenarbeit von Schule und Krankenhaus sind regelmäßige Workshop-Tage zur Vorbereitung auf Präsentationsprüfungen zum Abitur oder des Mittleren Schulabschlusses. In einer AG werden die Schüler auf diese Tage vorbereitet und im Krankenhaus von themenbezogenen Fachtutoren aus den jeweiligen Berufsgruppen unterstützt. Dabei sind die Schüler auch herzlich eingeladen, Themen aus Gesellschaftswissenschaften, Religion oder dem spanischen Fremdsprachenschwerpunkt des Gymnasiums mit den Naturwissenschaften zu verknüpfen. ?Wegener: „Schließlich ist ein Krankenhaus keine reine Medizinwerkstatt, sondern ein soziales Gefüge. Jeder Patient und jeder Mitarbeiter kommt zu uns mit seiner eigenen Geschichte. Dieser schönen Herausforderung stellen wir uns jeden Tag.“?Weiterhin vermittelt das Haus Willy-Graf-Schülern ab 15 Jahren Betriebspraktika in Pflege, Haustechnik und den Funktionsbereichen, sowie Informationsangebote durch die technischen Dienstleister.?Doch wer eine Frage hat, muss natürlich nicht bis zum Workshop-Tag warten: Die Pflegedienstleitung ist zentraler Ansprechpartner für Schüler, die für Referate und sonstige schulische Leistungen Informationen aus erster Hand von Ärzten / Pflegemitarbeitern etc. benötigen. ?Schulleiter Carsten Schulz: „Aus dieser Perspektive habe ich das Unternehmen Krankenhaus noch nie betrachtet. Wir freuen uns sehr, dass uns das Krankenhaus Bethel Berlin so umfangreich unterstützen möchte.“
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