Berliner Herzwegweiser hilft, passende Nachsorgeangebote zu finden
In Berlin und Brandenburg werden pro Jahr etwa 55.000 Patienten mit Erkrankungen an den Herzkranzgefäßen stationär behandelt. Sie haben einen Herzinfarkt erlitten oder leiden an der Koronaren Herzkrankheit (KHK). Nach dem Krankenhausaufenthalt ist in den meisten Fällen jedoch mehr als eine ärztliche Weiterbehandlung nötig. Viele Patienten müssen auch ihren Lebensstil ändern, wenn sie dem Fortschreiten ihrer Erkrankung vorbeugen wollen. Dazu gehört etwas das Rauchen aufzugeben, die Ernährung umzustellen und die körperliche Leistungsfähigkeit durch angemessenen Herzsport zu steigern. Entsprechende Nachsorgeangebote gibt es in Hülle und Fülle, aber der Überblick fällt trotz Google & Co. nicht leicht.
Herzwegweiser gibt einen Überblick
Um die Suche für Betroffene zu erleichtern, haben Charité und Deutsche Rentenversicherung im Januar den Herzwegweiser Berlin Brandenburg freigeschaltet. Auf dem Online-Portal www.herzwegweiser.de können mit wenigen Klicks wohnortnahe Nachsorgeangebote wie beispielsweise Herzgruppen, Nichtraucher- und Ernährungs- undr Entspannungskurse oder Selbsthilfegruppen gefunden werden, ebenso Adressen von Kardiologen und Psychokardiologen aus der Region. Außerdem können sich Patienten auf dem Portal umfassend über die Krankheitsbilder Herzinfarkt oder Koronare Herzkrankheit informieren.
Ärzte können sich auf dem online-Portal vernetzen
„Das Portal ist bei den Nutzern auf große Resonanz gestoßen und zählt seit Online-Schaltung knapp 5.000 Nutzer“, erklärt Dr. Sabine Stamm-Balderjahn vom Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft der Charité. „Unser neues Portal richtet sich aber nicht nur an Patienten. Wir bieten auch den unterschiedlichen Fachärzten ein Forum, über das sie sich vernetzen und austauschen können", so die Projektleiterin des Herzwegweisers. Zudem habe man eine Vermittlungsbörse eingerichtet, um Übungsleiter und Ärzte für die Betreuung von Herzgruppen zu finden. Die Informationen des Herzwegweisers seien umfassend und neutral, versichert Stamm-Balderjahn. Ziel sei es, die Nachsorge des Herzinfarktes und der KHK zu verbessern - um so weiteren Krankheitsfolgen vorzubeugen.
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