Der Terror ist in Berlin angekommen. Am Montagabend ist gegen 20 Uhr ein LKW in den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz gerast, hat Dutzende Menschen überfahren. 12 sind inzwischen gestorben, rund 50 zum Teil Schwerverletzte werden zur Stunde noch in Berliner Krankenhäusern versorgt. An allen drei Standorten der Charité also in Wedding, Steglitz und Mitte, wurde gestern Abend Katastrophenalarm ausgelöst. Acht Patienten wurden mit schwersten Verletzungen eingeliefert und werden noch intensivmedizinisch betreut. Sechs Patienten haben mittelschwere Verletzungen, zwei der Schwerstverletzen sind in der Nacht verstorben. Für die Opfer und Angehörigen ist eine psychologische Betreuung eingerichtet worden. Auch das Bundeswehrkrankenhaus orderte in der Nacht zum Dienstag alle Einsatzkräfte ins Haus.
Mutmaßlicher Fahrer festgenommen
Nach Polizeiangaben wurde der mutmaßliche Fahrer des Sattelschleppers kurz nach der Attacke in der Nähe der Siegessäule festgenommen. Augenzeugen hatten die Polizei auf die Spur des Mannes geführt. Es soll sich um einen 23-jährigen Flüchtling aus Pakistan handeln, der im Februar über Passau eingereist ist.
Die Tat wirft nicht nur Fragen nach der Sicherheitspolitik im Land auf. „Wenn sich bestätigen sollte, dass dieser Anschlag von jemandem verübt worden ist, der als Asylbewerber ins Land eingereist ist, dann muss das in Berlin schon noch mal zu einem grundsätzlichen Nachdenken darüber führen, wie diese ganze Flüchtlingsaufnahme gestaltet wird“, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) dem Hörfunksender Antenne Bayern.
Generalbundesanwalt ermittelt
Der Breitscheidplatz bleibt bis auf weiteres abgesperrt. Der LKW wird für die weitere Spurensicherung abgeholt. Die Polizei bittet aus Pietätsgründen keine Fotos oder Videos davon zu verbreiten. Fotos oder Videohinweise zum Ereignis können und sollen aber auf bka-hinweisportal.de hochgeladen werden. Der Generalbundesanwalt hat die Ermittlungen übernommen.
Unterdessen haben in der Nacht rund 250 Einsatzkräfte der Polizei die Flüchtlingsunterkunft im Tempelhofer Hangar gestürmt. Bei dem Einsatz, an dem auch Kräfte der Spezialeinheit (SEK) beteiligt waren, wurde niemand festgenommen.