Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Asthma bei Kindern: Frühe Diagnose wichtig

Freitag, 8. April 2016 – Autor:
Asthma wird bei Kindern häufig erst spät erkannt. Dabei ist eine frühzeitige Diagnose und Behandlung wichtig, um Langzeitschäden an der Lunge und Störungen in der allgemeinen Entwicklung der Kinder zu verhindern.
Asthma bei Kindern oft erst spät entdeckt

Etwa zehn Prozent aller Kindern leiden unter Asthma.

Ungefähr jedes vierte Kind leidet zeitweise an asthmaähnlichen Beschwerden und bei etwa zehn Prozent aller Kinder entwickelt sich tatsächlich ein Asthma bronchiale. Daher ist es besonders problematisch, dass Asthma bei Kindern oft erst spät erkannt wird. Experten forderten auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie (GPP) daher, der Erkrankung mehr Aufmerksamkeit zu schenken und Warnzeichen ernst zu nehmen. „Wenn ein Kind mehr als drei Mal im Jahr unter einem langwierigen Infekt leidet und dabei viel hustet, sollte das ein Anlass sein, nach der Ursache zu suchen“, erklärte Tagungspräsident Professor Christian Vogelberg, Leiter des Bereiches pädiatrische Pneumologie und Allergologie der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden.

Asthma in der Kindheit kann zu Spätfolgen führen

Eine frühe Diagnose ist bei Asthma besonders wichtig, da sich die Erkrankung unbehandelt verschlechtert und Komplikationen und Spätfolgen, wie etwa Wachstumsverzögerungen, drohen. Und nur in ungefähr 40 Prozent der Fälle verschwindet das Asthma beim Heranwachsen von selbst. Es ist daher besonders bedeutsam, Asthma frühzeitig zu behandeln, auch wenn die Erkrankung bisher nicht heilbar ist.

Dass Asthma bronchiale bei Kindern oft übersehen wird, liegt unter anderem daran, dass es bei ihnen schwerer zu untersuchen ist und dass kleine Kinder häufig auch andere Krankheiten mit ähnlichen Symptomen haben. Einige Testmethoden zur Diagnose von Asthma eignen sich auch erst für Kinder ab einem Alter von vier bis fünf Jahren. Es gibt aber auch Kliniken, die sich auf Lungenerkankungen von Kindern und Säuglingen spezialisiert haben. Darauf macht auch Vogelberg aufmerksam. Moderne Analyseverfahren könnten bereits bei Säuglingen feinste Veränderungen der Lungenfunktion anzeigen. Er appellierte dafür, im Verdachtsfall nicht bis zum Grundschulalter mit detaillierten Untersuchungen der Lungenfunktion zu warten.

Warnzeichen für Asthma ernst nehmen

Asthma bronchiale ist bei Kindern die häufigste chronische Erkrankung. Oft geht ihr eine chronische Entzündung voraus, die zur Verengung der Atemwege führt. Auslöser dafür können zum Beispiel andere Allergien sein. So zeigt ein Großteil der Kinder und Jugendlichen, die unter Asthma leiden, auch Allergien auf Hausstaubmilden, Tierhaare oder Pollen. Die überempfindlichen Bronchien verschleimen, schwellen zu und die Muskulatur der Bronchien verkrampft sich.

Hinweise auf Asthma bei Kindern können eine geringere körperliche Belastbarkeit und schnelle Atemnot sein. „Wenn Kinder bereits nach kurzer Zeit des Tobens Atemnot bekommen oder sich schnell von solchen Aktivitäten zurückziehen, könnte die chronische Atemwegserkrankung dahinterstecken“, so Vogelberg. Auch folgende Anzeichen können auf Asthma hinweisen: Pfeifendes Geräusch beim Atmen, erschwertes Ausatmen, Engegefühl in der Brust sowie anhaltender Husten, der vor allem nachts oder bei Anstrengung auftritt.

Foto: © Köpenicker/Fotolia.com

Hauptkategorie: Medizin
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Allergie , Heuschnupfen , Nahrungsmittelallergie , Atemwegserkrankungen , Asthma , Luftverschmutzung , Kinder

Weitere Nachrichten zum Thema Asthma bei Kindern

Laut Kinder- und Jugendärzten reagiert bereits jedes sechste Kind allergisch auf Pollen. Bei einem Drittel der kleinen Patienten entwickelt sich aus dem Heuschnupfen später Asthma, warnt das Institut für Prävention und Früherkennung (IPF) zum Welt-Asthma-Tag 2016.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin