Arzt nach Schüssen an Charité Klinik Benjamin Franklin verstorben
Jetzt auch tödliche Schüsse in Berlin: Am Dienstagmittag hat ein Arzt am Charité Campus Benjamin Franklin-Klinikum schwere Schussverletzungen erlitten. Er schwebte zunächst in Lebensgefahr und ist nach Polizeiangaben knapp zwei Stunden später verstorben.
Die Schüsse waren gegen 13 Uhr in der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie gefallen. Laut Polizei handelt es sich bei dem Schützen um einen 72-jährigen Patienten, der wohl gestern schon am Steglitzer Klinikum behandelt wurde. Der Mann, offenbar ein Deutscher, hat sich anschließend selbst mit einem Schuss getötet. Wie der Tagesspiegel meldet, ereignete sich der Vorfall während einer Sprechstunde in der vierten Etage des Bettenhauses I.
Polizei hat Lage in Steglitz unter Kontrolle
Die Polizei twittert, sie habe die Lage unter Kontrolle, augenblicklich bestünde keine Gefahr. Es seien auch keine weiteren Personen verletzt worden. Nach Augenzeugenberichten war die Polizei mit Spezialeinsatzkräften vom SEK vor Ort. Inzwischen ermittelt das LKA.
Das Motiv des Täters bleibt bis zur Stunde unklar. Der Polizei liegen bislang keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund vor. Nach vier Terroranschlägen in der letzten Woche liegen in Deutschland die Nerven blank. Über Twitter ruft die Polizei daher zur Besonnenheit auf und bittet darum, Spekulationen zu vermeiden.
Die Charité drückte inzwischen in einer Mitteilung ihre tiefe Bestürzung über den Tod ihres Mitarbeiters aus. Der Verstorbene war offenbar Oberarzt an der Klinik.
Gewalttaten gegen Ärzte kommen immer wieder vor. Am Virchow Klinikum war vor wenigen Jahren ein leitender Gynäkologe krankenhausreif geschlagen worden. Bei den Tätern hatte es sich um Angehörige einer Patientin gehandelt.