Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Arbeitnehmer möchten mehr Gesundheitsförderung im Job

Donnerstag, 21. August 2014 – Autor: Angela Mißlbeck
Etwa die Hälfte aller Beschäftigten wollen mehr Angebote der Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz. Das zeigt eine aktuelle Umfrage im Auftrag der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga), zu der sich mehrere Krankenkassenverbände und die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) zusammengeschlossen haben.
Betriebliche Gesundheitsförderung wird gern genutzt

Die meisten Beschäftigten schätzen ihre Arbeit – Foto: © Robert Kneschke

In der repräsentativen Befragung äußerten vier von fünf Beschäftigten die Auffassung, dass ihr Beruf sie fit halte. Doch nur noch 45 Prozent gaben an, dass ihr Arbeitgeber sich um ihre Gesundheit kümmere. Das sind nach iga-Angaben deutlich weniger als in der Vergangenheit. Bei der Befragung im Jahr 2010 sagten 64 Prozent, dass ihr Unternehmen sich um ihre Gesundheit kümmere, und bei der ersten Befragung 2005 waren es auch immerhin 54 Prozent.

Je größer der Betrieb, desto mehr Gesundheitsförderung

Eine wichtige Rolle spielt dabei die Größe des Unternehmens. Bei großen Firmen gaben 59 Prozent der Befragten an, dass ihre Gesundheit ein Thema für ihren Arbeitgeber sei, in kleineren Unternehmen dagegen nur 43 Prozent. Wo Gesundheitsförderung angeboten wird, nutzten die befragten Beschäftigten vor allem Betriebsarzt-Sprechstunden. Sie nahmen auch an Schulungen zu Stressbewältigung, Bewegung oder Ernährung und am Betriebssport teil.

„Für Kranken- und Unfallversicherung sind diese Signale Ansporn, die Zusammenarbeit bei der Verhütung arbeitsbedingter Gesundheitsverfahren und der betrieblichen Gesundheitsförderung weiter zu intensivieren“, so Walter Eichendorf, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV).

Arbeitszufriedenheit hängt mit Schulabschluss zusammen

Mit ihrer Arbeitssituation zeigen sich die Erwerbstätigen in Deutschland sehr zufrieden. 86 Prozent schildern sie als vielseitig, abwechslungsreich und sicher. Trotzdem kann nur jeder Zweite sich vorstellen, dass er seine aktuelle Tätigkeit bis zum Renteneintritt mit 65 oder67 Jahren fortsetzt. Außerdem bewerten nur 55 Prozent der Befragten das Verhältnis zwischen Arbeit und Privatleben als zufriedenstellend. „Diese beiden Einschätzungen sollten als Warnsignale für ein hohes Belastungsniveau verstanden werden, dem ein Teil der Beschäftigten auf Dauer nicht gewachsen ist“, so Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbandes.

Besonders gefährdet dürften den Umfrageergebnissen zufolge Beschäftigte mit niedrigem Bildungsniveau sein. Sie gewinnen vergleichsweise wenig Anerkennung aus ihrer Arbeit. Im Durchschnitt bejahten 82 Prozent der 2000 Befragten die Frage, ob ihre Arbeit ihnen Anerkennung verschafft. Von den Arbeitnehmern ohne Schulabschluss stimmten hier nur 51 Prozent zu. Unter den Befragten mit Hauptschulabschluss waren es 72 Prozent. Befragte mit (Fach-)Abitur stimmten dagegen zu 88 Prozent zu.

Foto: Robert Kneschke - Fotolia.com

Hauptkategorie: Prävention und Reha
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Prävention , Arbeitsbelastung , Betriebliches Gesundheitsmanagement

Weitere Nachrichten zum Thema Prävention

13.04.2018

Dass Sport die Herzgesundheit verbessern kann, ist lange bekannt. Nun mehren sich auch die Hinweise, dass regelmäßige Bewegung den Alterungsprozess verlangsamen kann. Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover haben dies genauer untersucht.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin