Anti-Drogentag: Abhängigkeit mit schweren Folgen
Als die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans, im Mai den Drogen- und Suchtbericht 2013 vorstellte, versuchte sie zunächst auf die Erfolge der Drogen- und Suchtpolitik der Bundesregierung zu verweisen. „Die Rückgänge der letzten Jahre beim Tabak-, Alkohol- und Cannabiskonsum bei den Jugendlichen zeigen, dass wir mit unserer Drogen- und Suchtpolitik den richtigen Weg eingeschlagen haben“, sagte die Drogenbeauftragte. In der Tat konsumieren laut Drogen- und Suchtbericht Jugendliche zwischen 12 und 17 heute weniger Alkohol, Tabak und Cannabis als vor zehn Jahren.
Doch der Bericht steckt voll so viel erschreckender Zahlen, dass Zweifel aufkommen können, ob der eingeschlagene Weg der Drogen- und Suchtpolitik tatsächlich der richtige ist. Nicht nur jugendliche Rauschtrinker, jugendliche männliche Automatenspieler und junge Onlinespieler verhageln die Statistik der Drogenbeauftragten. Riskanter Suchtmittelkonsum findet sich in allen Altersgruppen. Besonders hoch ist der riskante Alkoholkonsum bei den 18- bis 29-Jährigen. Bei den Frauen liegt er bei 32,4 Prozent und bei den Männern bei 44,6 Prozent. Schlimmer noch: 2,65 Millionen Mädchen und Jungen haben alkoholkranke Eltern und bis zu 60.000 Kinder haben drogenabhängige Eltern.
Weltweit 25 Millionen Menschen drogenabhängig
Dass Drogenkonsum weitreichende Folgen hat und Menschen daran sterben müssen belegen weitere Zahlen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). So sterben in Deutschland jedes Jahr mindestens 110.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums, weitere 40.000 Todesfälle gehen auf das Konto des schädlichen Alkoholkonsums.
1,3 Millionen Menschen haben laut den BMG-Zahlen eine Alkoholsucht, rund 600.000 sind von Cannabis abhängig, während zwei Millionen, vor allem junge Menschen, regelmäßig Cannabis konsumieren. 1,4 bis 1,5 Millionen Menschen sind laut dem Drogen- und Suchtbericht 2013 von Medikamenten abhängig. Etwa 250.000 Menschen gelten als glücksspielsüchtig und ersten Schätzungen zufolge rund 560.000 Menschen als internetabhängig. Aufgrund illegaler Drogen starben im Jahr 2012 944 Menschen. Damit sank die Zahl auf den niedrigsten Stand seit 1988.
Nach Schätzungen der Vereinten Nationen (UN) sind weltweit etwa 25 Millionen Menschen drogenabhängig. Jedes Jahr sterben 200.000 Menschen daran. Zu den verbotenen Drogen kommt das Problem des stetig steigenden Konsums legaler Drogen wie Alkohol und Tabak. Allein in Deutschland rauchen 16 Millionen Menschen-
Anti-Drogentag
Der Anti-Drogentag wurde im Dezember 1987 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen festgelegt und ist gegen den Missbrauch von Drogen gerichtet. Der Aktionstag findet seit 1987 immer am 26. Juni statt.
Foto: © dalaprod - Fotolia.com