Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Ansatzpunkt für Therapie der Amyotrophen Lateralsklerose

Samstag, 1. Dezember 2012 – Autor: Anne Volkmann
Bei der Amyothrophen Lateralsklerose (ALS) spielt das Protein TDP-43 eine zentrale Rolle. Forschern ist es gelungen, durch die Blockade des sogenannten Dbrl-Gens Nervenzellen vor toxischen Konzentrationen von TDP-43 zu schützen.

Bei ALS kommt es zu einer zunehmenden Körperschwäche

Bei ALS kommt es aus bisher unbekannten Ursachen zu einer fortschreitenden Schädigung und einem Untergang von Nervenzellen, die für unsere Bewegungen zuständig sind. Durch das Absterben der Motorneuronen befällt die Betroffenen eine zunehmende Körperschwäche, die meistens innerhalb von wenigen Jahren zur Lähmung der Atemmuskulatur und damit zum Tod führt.

Forscher vermuten, dass bei ALS das Protein TDP-43 in den Motorneuronen toxische Konzentrationen erreichen und zum Absterben der Nervenzellen führen kann. Wissenschaftlern der Stanford University School of Medicine ist es nun gelungen, diesen Prozess zu beeinflussen. Da TDP-43 auch essenziell für den Aufbau von Nervenzellen ist, suchten die Forscher nach einem Gen, dass die Konzentration des Proteins zwar senken kann, sein Entstehen aber nicht vollständig unterdrückt.

Etwa 350.000 Menschen weltweit leiden an ALS

Anhand von Laborversuchen an Ratten- und Hefezellen konnten die Forscher um Dr. Maria Armakola zeigen, dass das Blockieren des Dbrl-Gens die Nervenzellen vor toxischen Konzentrationen von TDP-43 schützen kann. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im Fachmagazin Nature Genetics. Zwar wissen die Forscher noch nicht, welche Auswirkungen das Ausschalten des Dbrl-Gens auf einen lebenden Organismus hat, doch sie starten bereits jetzt mit den ersten Tierversuchen.

Die Amyothrophe Lateralsklerose tritt meistens zwischen dem 40. und 75. Lebensjahr auf. Sie gehört zu den Seltenen Erkrankungen. Weltweit sind Schätzungen zufolge etwa 350.000 Menschen von ALS betroffen. Der wahrscheinlich berühmteste Erkrankte ist der Astrophysiker Stephen Hawking, der seit den 1960er Jahren auf einen Rollstuhl angewiesen ist und sich nur über einen Sprachcomputer mitteilen kann. Auch der deutsche Künstler Jürg Immendorff litt an ALS.

Foto: Peter Atkins - Fotolia.com

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: ALS-Krankheit , Neurologie

Weitere Nachrichten zum Thema ALS

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin