Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Ambulante Palliativversorgung für schwerstkranke Kinder

Freitag, 13. März 2015 – Autor:
Schwerstkranke Kinder und ihre Familien können durch sogenannte Palliative Care Teams unterstützt werden. Ein Beispiel ist das KinderPaCT Berlin (Kinder Palliative Care Team Berlin), das aus der Zusammenarbeit der Björn Schulz STIFTUNG mit der Charité entstanden ist.
Palliativversorgung für Kinder

Die Palliativmedizin unterstützt schwerstkranke Kinder. – Foto: dima_pics - Fotolia

Ist ein Kind lebensbedrohlich und unheilbar erkrankt, bedeutet das eine große Herausforderung für die ganze Familie. Die Palliativmedizin kann dann eine wichtige Unterstützung sein. Ein Bestandteil der Palliativversorgung sind die sogenannten Palliative Care Teams. Diese meist ambulanten Teams unterstützen Schwerstkranke und ihre Familien, um deren Lebensqualität zu verbessern. Auch für schwerkranke Kinder gibt es solche Teams.

Ambulante und stationäre palliative Versorgung: KinderPaCT Berlin

Ein erfolgreiches Beispiel für die Unterstützung der betroffenen Kinder und ihrer Familien ist das Kinder Palliative Care Team Berlin (KinderPaCT Berlin). Es ist durch die Zusammenführung der Palliative Care Teams der Björn Schulz STIFTUNG und der Klinik für Kinderonkologie der Charité entstanden und bietet sowohl eine ambulante als auch eine stationäre palliative Versorgung. Damit ist die Kooperation bundesweit einmalig. Zum Team der KinderPaCT Berlin gehören KinderärztInnen mit der Zusatzbezeichnung Palliativmedizin, Kinderkrankenschwestern mit einer Palliative Care Weiterbildung und psychosoziale Mitarbeiter. Die Behandlungskosten werden vollständig von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Rund 3.000 Kinder und Jugendliche sterben jährlich in Deutschland an einer unheilbaren Erkrankung. Das Ziel der Palliativversorgung ist zunächst, Schmerzen zu lindern, aber auch, Lebensqualität und Selbstbestimmung der schwerstkranken Kinder und Jugendlichen zu erhalten, zu fördern und zu verbessern. Es werden also nicht nur die körperlichen, sondern auch die psychischen und sozialen Bedürfnisse der Patienten berücksichtigt.

Familien schwerstkranker Kinder brauchen Unterstützung

Das KinderPaCT konnte bis Ende 2014 bereits 156 Patienten betreuen, 115 von ihnen in der häuslichen Umgebung und 32 im stationären Kinderhospiz Sonnenhof der Björn Schulz Stiftung. 19 Kinder und Jugendliche nutzten beide Versorgungsangebote, die Hälfte der betreuten Kinder war nicht älter als sechs Jahre. Dr. Kerstin Lieber, Kinder-Palliativmedizinerin im Sonnenhof, erklärt: „Mit der Palliativbetreuung geben wir den Familien die Sicherheit, sie jederzeit in kritischen Situationen zu unterstützen. So trauen sich die Eltern auch eher zu, ihr schwerkrankes Kind in gesundheitlichen Krisen und im Sterben zu Hause zu begleiten.“

Foto: © dima_pics - Fotolia.com

Hauptkategorien: Medizin , Pflege

Weitere Nachrichten zum Thema Palliativmedizin

29.01.2018

Eine Software kann ausrechnen, ob jemand in den nächsten drei bis zwölf Monaten sterben wird. Das Tool wurde für schwer kranke Patienten entwickelt. Die Wissenschaftler wollen damit eine bessere palliativmedizinische Versorgung am Lebensende erreichen.

Der Gesetzgeber hat unlängst die Weichen für ein würdigeres Sterben im Krankenhaus gestellt. Doch jetzt feilschen einige Krankenkassen um jeden Cent. Die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin spricht von einem „höchst unglücklichen Signal“.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin