Nach erfolgreicher Erprobung des Modellprojekts "Agnes" startet "Agnes zwei" jetzt in die landesweite Umsetzung. 30 speziell geschulte Frauen so genannte Fallmanagerinnen nehmen ab April den Ärzten zeitraubende Aufgaben ab.
Fallmanager: "Agnes zwei"
"Agnes zwei" kümmert sich nach Angaben der KV Brandenburg um besonders betreuungsintensive Patienten. Beispielsweise koordiniert sie - in enger Abstimmung mit dem behandelnden Arzt - Facharzttermine, vermittelt nach einem Krankenhausaufenthalt Pflegedienste oder weitere Reha-Massnahmen, überwacht die häusliche Krankenpflege, kontrolliert einzunehmende Medikamente und führt notwendige Hausbesuche durch. Die Fallmanagerin soll auch Ansprechpartnerin für Angehörige sein. Damit gingen ihre Kompetenzen weit über die der "Gemeindeschwester hinaus, so ein Sprecher der KV Brandenburg.
Mehrabeit sicherstellen
Ihr Einsatz wird mit 40 Euro pro Patient und Monat gesondert durch die AOK Nordost und die Barmer GEK finanziert. Beide Kassen haben "Agnes zwei" zusammen mit der KV Brandenburg (KVBB) entwickelt. "Hier haben wir einen Weg gefunden, eine kostendeckende Finanzierung der Mehrarbeit sicherzustellen", sagte der Chef der KV Brandenburg Dr. Hans-Joachim Helming. Alle Fallmanagerinnen seien in einer ärztlichen Praxis oder einem MVZ angestellt. Eine freiberufliche "Agnes" soll es laut Helming nicht geben.
Der geplante Einsatz der Fallmanagerinnen soll nicht auf unterversorgte Regionen beschränkt bleiben. Ab 1. April 2012 wird "Agnes zwei" in allen Brandenburger Landkreisen, ausser Oberhavel und Teltow Fläming, tätig sein. Hintergrund ist der Ärztemangel in Brandenburg.