Ärzte verordnen weniger Antibiotika
Zum Europäischen Antibiotikatag am 18. November kommt von der Bundesapothekerkammer ein gute Nachricht: Apotheker in Deutschland geben immer weniger Antibiotika an ihre Patienten ab – im Jahr 2015 etwa 17 Prozent weniger als zehn Jahre zuvor. Damit bestätigt sich ein Trend: Während im Jahr 2005 noch rund 710 Packungen Antibiotika pro 1.000 gesetzlich Versicherte verkauft wurden, sank die Zahl im Jahr 2010 bereits auf 670 Packungen. 2015 waren es nur noch 590 Packungen pro 1.000 Versicherte. Insgesamt gingen im vergangenen Jahr mehr als 41 Millionen Packungen Antibiotika in deutschen Apotheken über den Tresen.
Antibiotika nicht öfter als nötig
Die Zahlen der Bundesapothekerkammer stammen aus eine Analyse vom Deutschen Arzneiprüfungsinstitut (DAPI). Erfasst wurden Rezepte, die gesetzlich Versicherten in Apotheken einlösten. Nicht erfasst wurden Antibiotika-Gaben in Krankenhäusern, Verordnungen von Zahnärzten und die Abgaben an Privatversicherte.
„Antibiotika sind unverzichtbare Medikamente, die aber nicht häufiger als nötig eingesetzt werden sollten. Wir begrüßen deshalb den Trend, dass weniger Antibiotika verordnet werden“, sagte der Präsident der Bundesapothekerkammer Dr. Andreas Kiefer.
Unsachgemäßer Verbrauch fördert Resistenzen
Dass weniger Antibiotika verbraucht werden, ist eine gute Nachricht, da ein hoher Verbrauch Antibiotikaresistenzen beschleunigt. Deswegen hat der Bund die Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie (DART) ins Leben gerufen. Hier wird unter anderem an Ärzte appelliert, den Verbrauch auf das notwenige Maß zu reduzieren.
Patienten können ebenfalls mitwirken. Tipps gibt die Bundesapothekerkammer in einem Flyer „7 Tipps für den richtigen Umgang mit Antibiotika“. Darin wird zum Beispiel geraten, Antibiotika so lange und in der Dosierung einzunehmen, wie vom Arzt verordnet und die Pillen nicht an andere weiterzugeben oder auf eigene Faust einzunehmen. Wichtig auch: Übrig gebliebene Antibiotika sollten in den Hausmüll und nicht etwa in die Toilette geworfen werden, da sich im Abwasser Resistenzen bilden können.
Foto: © Alexander Raths - Fotolia.com